Großer Kreuzer SMS Victoria Louise
Die Victoria Louise besticht durch Ihre gefällige Form und die schöne Farbgebung. Das Modell macht einfach Spaß beim Bau, auch wenn die Victoria Louise eher für fortgeschrittene Modellbauer gedacht ist.
Maßstab: 1:250
Konstrukteur: Markus Wiekowski
Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig
Teile: 1713
Länge: 450 mm
Breite: 80 mm
Höhe: 170 mm
Anleitung: Deutsch, Englisch, Bildbauanleitung
Format: DIN A4
Bogen: 16
Artikelnummer: 3028
Auflage: 3. Auflage 2015
Die Modellhighlights:
- drehbare Geschütze
- filigrane Heckgalerie
- Suchscheinwerfer in der Bordwand
- Dampfbarkassen und Ruderboote
- Steuerstand mit Inneneinrichtung
- bewegliche Kasemattgeschütze
- mit Ruderlagenanzeiger
Mit diesem Modell ist dem Konstrukteur Markus Wiekowski ein zeitlos schönes Modell gelungen. Die markante Rumpfform aus einer Zeit, in der Schiffe, Häuser und Autos noch Schnörkel hatten, war nicht ganz einfach im Modell umzusetzen. Und die interessante Form von Aufbauten und Masten stellt die eine oder andere Herausforderung. Es lohnt aber in jedem Fall.
Insgesamt läßt sich das Modell gut bauen und stellt einen schönen Einstieg in die Serie der Kreuzer und Großkampfschiffe des ersten Weltkriegs vom HMV dar. Die attraktive Farbgebung und die interessante Schiffsform machen den Bogen beinahe zum Pflichtprogramm einer jeden Sammlung.
Technische Daten:
- Stapellauf: 29.3.1897 als Neubau Kreuzer II. Klasse »L« bei A.G. Weser, Bremen
- Indienststellung: 20.2.1899
- Länge (KWL): 110,6 m
- Breite: 17,4 m
- Verdrängung: 5.660 t
- Bewaffnung: 2 Schnellfeuerkanonen 21 cm, 8 Schnellfeuerkanonen 15 cm, 10 Schnellfeuerkanonen 8,8 cm, 10 Maschinenkanonen, 3 Torpedorohre 45 cm
- Klassifizierung: Kreuzer II. Klasse »L« ab 1899 Großer Kreuzer
- Schwesterschiffe: Hertha, Freya, Vineta, Hansa
- Besatzung: 31 Offiziere und 446 Mann
In den 1890er Jahren stand man vor einer wichtigen Entscheidung: Schlachtflotte oder Kreuzerflotte? Das Oberkommando der Flotte unter KzS Tirpitz (später Staatssekretär) setzte auf eine Schlachtflotte, während der Kaiser eine Kreuzerflotte bevorzugte. Geplant war der Bau von 30 Kreuzern II. Klasse, nach der Übernahme des Reichsmarineamts durch Tirpitz wurden jedoch nur fünf Schiffe der Victoria Louise-Klasse gebaut. Der Große Kreuzer Victoria Louise lief am 29.3.1897 bei der A.G. Weser in Bremen vom Stapel. Er wurde nach der Prinzessin von Preußen, der einzigen Tochter Kaiser Wilhelms II. und Kaiserin Auguste Victoria, benannt und stellte am 20.2.1899 in Dienst. Es waren jedoch Verbesserungen notwendig, die ab September 1899 auf der K. W. Wilhelmshaven durchgeführt wurden. Erst am 22.8.1900 stellte Victoria Louise wieder in Dienst.
1901 nahm Victoria Louise in England an der Flottentrauerparade für die verstorbene Königin Victoria teil. Vom 20.4.1901 bis 28.2.1903 gehörte der Kreuzer zum I. Geschwader, er bildete bei den Herbstmanövern mit Amazone und Hela die I. Aufklärungsgruppe. Ab 1.3.1903 gehörte Victoria Louise zum neuen Verband der Aufklärungsschiffe. Eine Auslandsreise führte sie nach Vigo in Spanien. Am 12.12.1903 stellte sie in Wilhelmshaven außer Dienst. Optisch machte die Victoria Louise mit ihrem starken Gefechtsmast und dem ausladenden Kreuzerbug zwar einen gewaltigen Eindruck, wegen des ungenügenden Panzerschutzes und des für längere Strecken zu geringen Kohlefassungsvermögens erwies sich das Schiff für den Flottendienst jedoch als wenig geeignet. Da die bisherigen Schulschiffe ersetzt werden mußten, aber keine Mittel für Neubauten vorhanden waren, griff man auf die Victoria Louise-Klasse zurück. Zu diesem Zweck wurde die Victoria Louise 1906/1908 in Wilhelmshaven umgebaut: Die Schornsteinanzahl wurde von drei auf zwei reduziert und der schwere Gefechtsmast wurde durch einen leichten Pfahlmast ersetzt.
Als Schulkreuzer unternahm Victoria Louise 1908 eine mehrere Monate dauernde Auslandsreise. Mit an Bord befand sich eine wissenschaftliche Kommission, denn das Schiff sollte sich an dem internationalen Ballonserienaufstieg zur Erforschung der Hochatmosphäre beteiliegen. Ein Ballon der Victoria Louise erreichte mit 21.800 m die höchste bisher erreichte Höhe. Mehrere Reisen führten die Victoria Louise in verschiedene Länder Europas, nach Amerika und nach Westindien. Vom 31.10. bis 8.11.1912 lag sie in Veracruz zum Schutz deutscher Staatsbürger während politischer Unruhen in Mexico. Mit Kriegsbeginn wechselte Victoria Louise zur V. Aufklärungsgruppe, stellte am 28.10.19194 wegen ihres ungenügenden Panzerschutzes außer Dienst, gab die Geschütze von Bord und blieb in Danzig als Minenlager und Wohnschiff. Mit Wirkung vom 1.10.1919 wurde die Victoria Louise aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und verkauft. 1920 wurde sie zum Handelsschiff Flora Sommerfeld umgebaut, war als solches bis 1922 in Dienst, und wurde 1923 abgewrackt.
Unser Modell zeigt die Victoria Louise im Bauzustand von 1901 und wurde auf Basis des Bauplanes im Maßstab 1:100 von Dipl.-Ing. Wolfgang Bohlayer und verschiedenem Foto- bzw. Bildmaterial konstruiert.
HMV Lasercutsätze sind speziell für das jeweilige HMV Modell entwickelte Zurüstsätze, die optional genutzt werden können. Die Lasercutteile ersetzen Teile des Bogens durch eine filigranere und bereits mit Laser ausgeschnittene Variante. Gelegentlich sind auch zusätzliche Bauteile enthalten. Der Bau mit Hilfe von Laserteilen ist einfacher und gleichzeitig detaillierter. Die Laserteile sind für den Bau des Modells jedoch nicht notwendig.
Als Material verwenden wir hochwertiges und bereits farbiges Papier, so dass eine aufwändige Bemalung der Teile nicht notwendig ist. Wir empfehlen aber, weiße Bauteile vor dem Verbauen noch einmal farblich zu behandeln, da beim Laserprozess Schmauchspuren entstehen können.